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Ess-Störungen - Information, Beratung, Hilfe - SuchtHotline München

Wie ist das, wenn Kalorien den Tagesablauf bestimmen, wenn Essen und Fasten zum Zwang werden, wenn sich Dünne ständig zu dick fühlen und Dicke nie satt werden? Menschen mit Ess-Störungen sind dem Teufelskreis ihrer Symptome hilflos ausgeliefert und können ihn oft aus eigener Kraft nicht mehr durchbrechen. Schätzungen zufolge leidet jede zehnte Frau im Alter zwischen 15 und 50 Jahren an einer schweren Ess-Störung. Magersucht und Bulimie sind besonders unter jungen Mädchen und Frauen im Alter zwischen 13 und 25 Jahren verbreitete Ess-Störungen mit Krankheitswert, die nicht nur mit einen „Schlankheitstick" in unserer Wohlstandsgesellschaft abgetan werden dürfen.
Auch bei Männern wird eine Zunahme von Ess-Störungen beobachtet. 5 bis 8 Prozent der an Ess-Störungen erkrankten Menschen sind männlich.

 

 

Ess-Störungen und Ess-Sucht sind umfassende Begriffe, die sich unterteilen lassen in:

 

1. Magersucht bzw. Anorexia Nervosa

 

2. Ess-Brech-Sucht bzw. Bulimie

 

3. Ess-Sucht bzw. Adipositas

 

 

Die Erscheinungsformen von Ess-Störungen sind nicht eindeutig voneinander abzugrenzen, denn sowohl Magersüchtige als auch Fettsüchtige können ihr Essen erbrechen; ehemals Magersüchtige können fettsüchtig werden und Fettsüchtige können ihrerseits bulimisch oder auch magersüchtig werden. Die Übergänge sind demnach fließend. Ess-Störungen und Ess-Sucht sind häufig an eine Tablettensucht gekoppelt, denn sowohl Magersüchtige als auch BulimikerInnen sind oft abhängig von Abführmitteln und Appetitzüglern. Auch Alkohol und Psychopharmaka können bei Ess-Störungen eine erhebliche Rolle spielen. Ess-Störungen drücken sich nicht allein im Übergewicht aus, im Gegenteil, auch schlanke Personen sind dem suchtartigen Kreislauf von Essen und Fasten ausgeliefert. Der Alltag kreist zwanghaft um die Frage des Essens. Die Nahrungsaufnahme steht im Dienst von Bedürfnissen, die mit Ernährung nichts mehr zu tun haben. So fühlen sich Dicke willenlos ihrem Hunger ausgeliefert, Magersüchtige dagegen leugnen jeglichen Hunger. Dicke haben den Zwang, viel in sich hineinzustopfen, Dünne hingegen den Zwang, alles wieder loswerden zu müssen.

 

 

Bei der therapeutischen Arbeit mit essgestörten Menschen geht man inzwischen von drei Grundannahmen aus:

 

1. Ess-Störungen sind nicht mit Diätprogrammen oder kalorienreduzierter Kost zu heilen. Im Gegenteil, Diäten sind häufig der Einstieg für eine Ess-Störung, verfestigen eine schon bestehende und können zu Steigerungen des Gewichts führen.

 

2. Ess-Störungen sind vorwiegend ambulant zu heilen. Eingebunden in den Alltag einer Klientin kann der Heilungserfolg nur allmählich stattfinden. Dabei können kurzfristige Klinikaufenthalte notwendig werden und ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zur Gesundung sein. Eine endgültige Stabilisierung des Essverhaltens aber ist das Ergebnis eines jahrelangen therapeutischen Prozesses.

 

3. Die psychologischen Hintergründe von Ess-Störungen sind nicht schnell mit Hilfe bestimmter Maßnahmen zu behandeln, wie zum Beispiel mit Auffütterungsprogrammen für Magersüchtige oder mit Schlankheitskuren für Adipöse. Die Aufarbeitung von psychosozialen Problemen der Klientinnen und Klienten benötigt Zeit und einen festen Rahmen, der Geborgenheit und Schutz garantieren.

 

 

Im Rahmen von frauenspezifischen Angeboten spielt die Behandlung von Ess-Störungen eine wichtige Rolle. Essgestörte Frauen finden ihr Leben oft im wahrsten Sinne des Wortes „zum Kotzen"; sie schlucken ihren Frust hinunter oder machen sich angesichts sich widersprechender Leistungsanforderungen und unerfüllbarer Schönheitsideale „dünn". Im Kampf der einzelnen Frauen mit ihrem Körper können erlittene Grenzüberschreitungen, bis hin zu massivstem sexuellen Missbrauch, ihren Ausdruck finden. Der frauenspezifische Behandlungsansatz versteht Ess-Störungen als Lösungsversuch in einem konkreten Lebensumfeld, das für die Frau selbst zum Problem geworden ist. Ziel ist es, dass die Frau selbst die Ess-Störung als Überlebensstrategie erkennt und die selbstzerstörerische Form des gestörten Essverhaltens aufgibt, zugunsten eines selbstbestimmten Verhaltens.

 

Falls Sie als Selbstbetroffene oder Angehörige noch weitere Fragen zum Thema Ess-Störungen haben, wenden Sie sich bitte an Ihre nächstgelegene Hotline oder Beratungsstelle (www.suchthilfeverzeichnis.de).

Bulimie, Magersucht, Adipositas - Hilfe und Beratung - SuchtHotline München

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